Projekt HELP

Gemeinsame Berufsausbildung von kommunikationsbehinderten und nichtbehinderten Frauen und Männern in der Heilerziehungspflege

Projektpartner:

Fachschule für Sozialwesen am Berufsbildungswerk für Hör- und Sprachgeschädigte (BBW) Leipzig

 

Zielstellung

Öffnung der Heilerziehungspflege in seiner ganzen Bandbreite als neuen Beruf für Menschen mit Kommunikationsbehinderung.
Wissenschaftliche Begleitung, Evaluation und Dokumentation durch die FST.
Untersuchung der Eignung des Berufsfeldes der Heilerziehungspflege für Menschen mit einer Kommunikationsbehinderung.
Untersuchung der Bedingungen, die notwendig sind, um gemeinsam zu lernen, zu arbeiten und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen

Chancen

  • Praxisnahe Bedingungen und Erfahrungen während der Ausbildung für alle FachschülerInnen
  • Erweiterung des Ausbildungsangebotes sowie
  • Erschließung neuer sozialpflegerischer Dienstleistungsberufe für FachschülerInnen mit Kommunikationsbehinderung

Innovation

Integrative Berufsausbildung für Menschen mit Behinderung zu professionellen Fachkräften für das Berufsfeld der Heilerziehungspflege

Durchführung der wissenschaftlichen Begleitung

Schwerpunktsetzung

Konzentration bei der wissenschaftlichen Begleitung auf die 'Heilerzieherischen Übungen' (Theorie-Praxis-Schnittstelle der Ausbildung) gemäß der Fragestellung nach Eignungsformen und -bedingungen dieses Berufsfelds für Fachkräfte mit Kommunikationsbehinderung

Theoriegewinnung

Datenerhebung in Praktikaeinrichtungen der Behindertenhilfe durchTeilnehmende Beobachtung ohne und mit VideografieVideografie themenzentrierter Interviews mit

  • MitarbeiterInnen
  • FachschülerInnen mit Behinderung
  • KlientInnen

Datenanalyse

Computergestützte Datenanalyse mit QDA-Software winMAX
Induktiv-tentatives Datenauswertungsverfahren (Induktion: wiss. Methode, die von beobachteten Eintzelfällen auf das Allgemeine schließt oder allg. Regeln oder Gesetzmäßigkeiten ableitet; Tentativ: versuchsweise, probeweise)

Praxis-Wissens-Transfer

Beratend-supervidierende Praxisbegleitung der behinderten FachschülerInnen und der Praxiseinrichtungen

Prozessreflexion

Nachbereitende Reflexion anhand ausgewählter Videoausschnitte mit

  • FachschülerInnen mit Behinderung
  • Arbeitsteam der begleiteten Praxiseinrichtung
  • LehrerInnenkollegium der Projektpartnerin

Analyseschritte

  • Zeile für Zeile Textanalyse
  • Induktive Codegewinnung
  • Memos setzen
  • Fortlaufende Codierung der hinzugewonnenen Texte
  • Modifikation des Codebaums
  • Fortlaufende Memosetzung in den hinzugewonnenen Texten
  • Generierung verdichteter Texte
  • Gewinnung von Kategorien à Thesen à Theorie

Ausblick oder: Wofür die Projektergebnisse dienen können?

Für Menschen mit Kommunikationsbehinderung

Grundlage für Beratungsmaterial bei dem Wunsch nach Weiterqualifikation zur Heilerziehungspflege oder anderen sozialen Berufen (Beratungsträger: Integrationsfachdienste).

Für Einrichtungen der Behindertenhilfe

Grundlage für Beratungsmaterial bei Bedarf nach qualifiziertem Fachpersonal mit eigener Behinderungserfahrung (zusätzliches Wissen) bei Hör- und Sprachbehinderung.

Für berufsbildende Einrichtungen

Grundlage für Beratungsmaterial bei der Aufgabe, berufliche Qualifikation zunehmend integrativ durchzuführen 
(Intention des Sozialgesetzbuch IX).

Die Ergebnisse des Projektes HELP sind als Multimedia-CD veröffentlicht. Wir haben uns bemüht, die Vorgaben aus der Barrierefreien Informationstechnik Verordnung (BITV) zu erfüllen. Für Personen mit Sehschwäche bzw. Blinde sind eingebundene Videos mit erweiterten gesprochenen Informationen versehen. Für Hörgeschädigte sind die Videos untertitelt. Zur Navigation können verschiedene Eingabegeräte genutzt werden. Die Texte sind sprachlich und strukturell optimiert. Vollständige Barrierefreiheit konnten wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nicht erreichen.