Projekt CI

COCHLEAR IMPLANT: Kontextfaktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation Jugendlicher und Erwachsener nach einer Cochlea Implantation

Kurzbericht zum Projekt CI

Seit Abschluss des Projektes CI können Sie sich hier einen Kurzbericht mit den Projektergebnissen herunterladen .

Was bedeutet CI?

Das Cochlear Implant ist eine kleine Hörprothese für Gehörlose und Ertaubte. Es ermöglicht Menschen das Hören, deren Innenohr nicht funktioniert, deren Hörnerv aber intakt ist.

 

Das Cochlear Implant besteht aus:

  • einem Sprachprozessor
  • einem Mikrofon mit Induktionsspule 
  • der Elektrode 

  

Das Implantat setzt sich aus einem Magneten, einer Empfängerspule und Elektroden zusammen und wird operativ in den Knochen hinter dem Ohr eingesetzt. 
Das Mikrofon wird über die Ohrmuschel gehängt. Durch ein dünnes Kabel ist es mit der Sendespule und dem Sprachprozessor verbunden. Die Sendespule wird durch den Magneten hinter dem Ohr gehalten und stellt die Verbindung mit dem Implantat unter der Haut her. Der Sprachprozessor, er hat etwa die Größe einer Zigarettenschachtel, wird in Hemd- oder Blusentaschen oder am Gürtel getragen. 
Das Mikrofon nimmt die Schallwellen aus der Umgebung auf und leitet sie zum Sprachprozessor, der sie in elektrische Signale umwandelt. Diese werden zur Sendespule und durch die Haut an das Implantat weitergeleitet. Von dort werden die codierten elektrischen Impulsfolgen an den Hörnerv weitergegeben, der wiederum diese Informationen dem Gehirn zuführt. 
Dieser Vorgang erzeugt beim CI-Träger Hörempfindungen unterschiedlichster Art. Ein intensives Hörtraining nach der Operation ist die Voraussetzung für Hör-Erfolge.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist es, Kontextfaktoren als Prädikatoren für eine erfolgreiche Rehabilitation bei Cochlear Implant-TrägerInnen herauszuarbeiten.

Bisher gibt es nur vereinzelt Untersuchungen zu:

CI-Erfolg bei Erwachsenen und Jugendlichen
Aktivitäts- und Partizipationsgewinn 
subjektiver Zufriedenheit mit Cochlea-Implantat in den verschiedenen Lebensbezügen
zur psychosozialen Situation erwachsener CI-TrägerInnen
zu fördernden und hemmenden Kontextfaktoren in der Rehabilitation jugendlicher und erwachsener CI-TrägerInnen.

Nur punktuell erforscht sind die Auswirkungen eines Cochlea-Implantats auf die soziale und berufliche Integration der Betroffenen. Gerade diese Faktoren gewinnen für die Beschreibung eines Rehabilitationserfolges unter prognostischen, therapeutischen und vor allem auch sozial-politischen Aspekten mehr und mehr an Bedeutung.

Methoden und Durchführung

Population:

  • CI-TrägerInnen, die bei Implantation 12 Jahre alt waren und in Sachsen-Anhalt implantiert und/oder reha-medizinisch sowie reha-pädagogisch versorgt wurden bzw. noch werden

Unterscheidung der CI-TrägerInnen nach Art der Ertaubung:

  • prälingual (Ertaubung vor Spracherwerb) taube jugendliche und erwachsene CI-TrägerInnen
  • postlingual (Ertaubung nach Spracherwerb) taube jugendliche und erwachsene CI-TrägerInnen
  • progredient (fortschreitende Schwerhörigkeit bis zur Ertaubung) ertaubte jugendliche und erwachsene CI-TrägerInnen

Erhebungsmethoden:

  • leitfadengestützte und narrative Interviews
  • Auswertung von Patientenunterlagen
  • Fragebögen zur retrospektiven Analyse von Rehabilitationsverläufen

Publikationen (2002-2005)

Rasinski, Christine (2002): Wie kann die CI-Rehabilitation Jugendlicher und Erwachsener verbessert werden? In: Schnecke. Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft: Leben mit einem Cochlear Implant. Heft 38. Illertissen: DCIG. S. 36.

 

Mendler, Manuela/Rodeck, Judith (2004): Cochlea Implantat - Chancen und Risiken für Arbeit und Alltag. In: Schlenker-Schulte, Christa (Hrsg.): Barrierefreie Information und Kommunikation. Hören - Sehen - Verstehen in Arbeit und Alltag. Villingen-Schwenningen: Neckar-Verlag. S. 257-268.

 

Mendler, Manuela/Rodeck, Judith/Schlenker-Schulte, Christa/Rasinski, Christine/Vorwerk, Wilma (2005): Rehabilitation als maßgebende Bedingung für den Erfolg einer Cochlea-Implantation bei Jugendlichen und Erwachsenen. In: Verband Deutscher Rentenversicherer (VDR) (Hrsg.): Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven. 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, Hannover. DRV-Schriften. Bd. 59, S. 499-500.

 

Rodeck, Judith/Mendler, Manuela/Schlenker-Schulte, Christa/Rasinski, Christine/Vorwerk, Wilma/Fogarasi, Marianne (2005): Cochlear Implant (CI): Kontextfaktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation Jugendlicher und Erwachsener nach Cochlea-Implantation. In: Diller, G./Gall, V./von Iberg, C./Kiefer, J. (Hrsg.): Cochlear-Implnat - Entwicklung in Medizin, Technik und Rehabilitation. 10. Friedberger Cochlear-Implant-Symposium. Friedberg. 24.-26.06.2004. Niddatal: Verein zur Förderung Hörgeschädigter.

 

 

 

Kooperationspartner

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität, Ansprechpartnerin: OÄ Frau Dr. med. Christine Rasinski

Universitätsklinik für HNO-Heilkunde Magdeburg , Ansprechpartnerin: OÄ Dr. med. Wilma Vorwerk, Leiterin des Arbeitsbereiches Phoniatrie/Pädaudiologie

Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt (CIR Halberstadt), Ansprechpartnerin Frau Fogarasi, Leiterin des CIR

Das Forschungsvorhaben wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (bmb+f)    und den Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften Sachsen-Anhalt/ Mecklenburg-Vorpommern.

Laufzeit: 3 Jahre, Projektbeginn: 15.04.2002

Abgeschlossen: 12/2005

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